domingo, 3 de junio de 2012

Texto "El laberinto" en Alemán


Labyrinth                                                         Moisés Mato
 Objekt: Karte mit Labyrinth

Ich stelle mir ein Labyrinth vor.
Innen, an einer ungewissen Stelle, unbekannt für mich, wohnst du.
Tag für Tag mache ich alles was in meiner Macht steht um dich zu suchen.
Bei Sonnenaufgang, wenn ich meine Augen öffne, 2 oder 3 Minuten bevor der Wecker klingelt, sehe ich mich vor einem Labyrinth stehen. Ich trete ein und ich verlaufe mich schnell in den engen Gängen,  stosse an Ecken an, ich blicke verzweifelt zum Himmel auf der Suche nach einem Zeichen, das von dir zeugt. Ich renne und renne, renne und verzweifelt rufe ich deinen Namen. Dann schaffe ich es aus dem Labyrinth heraus.

Ich bin wieder am gleichen Ort, am Eingang.

Danach klingelt der Wecker und ich stehe auf, wissend, dass ich dich heute wieder nicht sehen werde.

Aus der Jackentasche wird ein Umschlag gezogen. Schnell wird sichtbar, dass es eine Brief ist. Er hat Stempel und ist von Hand geschrieben. Sie sieht zerknittert und ein wenig alt aus.

Vor langer Zeit habe ich diesen Brief bekommen. Ich war nicht gewöhnt persönliche Briefe zu erhalten; nur Rechnungen und Werbung. Der Briefkasten war kein wichtiger Ort für mich. Er war eine Kiste, in der jeden Tag Papiere auftauchten, an denen ich keinerlei Interesse hatte. Oft liess ich Briefe lange Zeit ungeöffnet. Es war eine Art Rache. Ich wollte nicht lesen: Liebe/r, Sehr geehrte/r Frau/Herr Kunde. So viel Höflichkeit von Seiten derer, die mir Rechnungen schreiben oder mir etwas verkaufen wollten, was ich nicht brauchte, kam mir fast wie eine Beleidigung vor.

Aber an diesem Tag lag ein Brief drin, jemand hatte sich die Mühe gemacht mir zu schreiben. Mir. Er war persönlich. Man wollte mir nichts verkaufen, niemand kassierte, niemand behandelte mich als sei ich berühmt. Ich nehme an es war irgend ein Freund. Oder auch nicht. Ich wusste es nie.

Sie erlauben mir.

Öffnen des Umschlags und die Pappe zeigend.



Du
 
           


                                                              Ich

Es ist so, als ob jemand meine Gedanken ausspioniert hat, während all der Zeit.
Schauen Sie. Das Du ist im Labyrinth drinnen, aber das bin ich, die den Weg finden muss, wenn ich mich ihm nähern will. Es scheint, dass es darauf wartet, dass ich losgehe und zugleich stellt es mich eine schwierigen Probe. Es ist das Abbild von dem, was ich mir vorstelle.

Tagelang dachte ich, dass es ungerecht ist. Wenn es will, dass ich mich nähere, warum kommt es nicht direkt auf mich zu? Warum wartet es nicht mit offenen Armen auf mich? Warum müssen wir uns das Leben schwer machen?

Nach einigen Tagen ist es mir eingefallen. Vielleicht hat das Du das Labyrinth gar nicht um sich herum gebaut, sondern es war eingesperrt in ihm. In diesem Fall; wer hat es gebaut?

Und wenn das Labyrinth gar nicht existierte? Wenn es ein Produkt meines Blickes wäre?

Ich will sagen, wahrscheinlich sah ich ein Labyrinth als ich das Du anschaute, aber sicherlich geschieht das gleiche mit ihm. Es ist als ob wir uns anschauten und währenddessen bauten wir ein Labyrinth. Es ist als ob wir uns nicht sauber anschauen könnten, ohne Hürden, ohne Barrieren.

Wir Menschen, wenn wir nicht blind sind, können sehen. Und trotzdem, wenn es sich darum geht einen anderen Menschen zu sehen, ist unser Blick nie vorbereitet. In irgendeinem Moment verlieren wir den Blick der Unschuld.

Am Anfang überkam mich grosse Unmut, weil ich nicht wusste wer mir diesen Brief geschrieben hat. Jetzt habe ich immer weniger Interesse daran es zu wissen. Ich denke es kann jeder Mensch sein. Es ist als ob mir diesen Brief alle Personen geschickt hätten, die ich in der Zukunft kennenlernen werde. Sie schicken ihn mir um mich zu benachrichtigen, um meinen Blick aufzuwecken, um das Labyrinth vor jedem Treffen zu zerströren.  Irgendwie ist es als hättest du mir diesen Brief gesendet.

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